Regina hatte Glück und erhielt einen OP-Termin genau sechs Wochen nach dem Unfall (was auch der früheste Termin für solch eine OP ist). Nachdem der Arzt gesagt hat, dass die OP sehr gut verlief, alles genau so war, wie es sollte und es für Regina möglich wäre bis Juli auf die Beine zu kommen, stand unser Entschluss: Wir verlassen Deutschland für ein Jahr. Wir wollten die verbleibende Zeit des Working-holiday-Visums in Kanada nutzen und anschließend auf Weltreise gehen. Dies bedeutete aber viel Arbeit und Physiotherapie für Regina, während Chris die letzten Dinge unseren Zusammenziehens (was bereits vor der Unfall geplant war) regelte.

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First day at home after surgery

 

Ende März beantrage Chris offiziell sein Sabbatjahr, während Regina direkt die Kündigung für ihren Job einreichte. Der Plan war gesetzt. Und mit den ersten Schritten, die gemacht wurden, ein Jahr nachdem die Idee aufkam, fühlte es sich ziemlich befreiend an und wir waren happy (sind es bis jetzt noch).

Nun war es an der Zeit all die großen und kleinen Dinge auszuarbeiten, die mit unserem Entschluss einhergingen. Welche Versicherungen brauchen wir, welche können wir so weit wie möglich herabsetzen und welche Verträge können wir kündigen? Brauchen wir Impfungen und wenn ja, welche? Was passiert mit unseren Verträgen, der Wohnung und so weiter? Weil Regina erst im Februar in Chris Wohnung gezogen ist (zwischen Unfall und OP) und wir gerade erst neue Möbel dafür gekauft hatten, entscheiden wir uns, die Wohnung für ein Jahr unterzuvermieten. Wir brauchten nur die Zustimmung unseres Vermieters dafür.

Mit all den Dingen, die wir schon jetzt zu organisieren hatten, war die Antwort unseres Vermieters schockierend: „Nun ja, da Sie München verlassen wollen… meine Stieftochter sucht schon seit längerem nach einer eigenen Wohnung… wir brauchen die Wohnung zum Eigenbedarf. Sie müssen ausziehen.“ Es war wie ein Albtraum, aus dem wir nicht aufwachen konnten. Wir haben uns so schön in Chris Wohnung eingerichtet. Wo sollen wir unsere privaten Dinge und Möbel lagern? Und was sollen wir mit dem neuen Kleiderschrank machen, mit dem wir so viel Stress hatten und der genau in die Nische im Schlafzimmer passt?

Unsere erste Reaktion war: „Okay, er will uns vera****en. Er will nur nicht, dass wir die Wohnung untervermieten.“ Aber nach fünf Wochen hin- und her, dem Angebot einer Mieterhöhung und hoffen und bangen, erhielten wir die Eigenbedarfskündigung vom Anwalt unseres Vermieters.

Glücklicherweise haben Chris Eltern den Platz (und die Nerven), unsere Möbel und deren Inhalt bei sich einzulagern. Daher beauftragten wir ein Umzugsunternehmen, alle Dinge von München nach Nauort zu bringen. Wieder einmal musste gepackt werden, diesmal jedoch mit etwas mehr Aufwand. Für jedes noch so kleine Ding musste die Entscheidung getroffen werden, ob wir es innerhalb des Jahres benötigen und welche Kiste es somit gepackt werden muss. Zeit, Geld und Energie, die wir für die Reise und deren Planung weitaus mehr benötigt hätten, wurden verbraucht. Dafür stellte sich ein Jetzt-erst-recht-Wille ein, welches uns auch das Gefühl gab, nichts da zu lassen, was uns zurück hält.

Die letzten Nächte verbrachten wir in einer quasi leeren Wohnung, jedoch immer noch in der Lage, liebe Freunde zu beherbergen, die uns auf Wiedersehen sagen wollten und eine Abschiedsparty im Innenhof zu schmeißen…

Ein letztes Adieu zu unserer Wohnung am Samstag vormittag und damit ging es ab Richtung Heimat, wo wir noch mal unser Gepäck umpackten und uns von unseren Freunden und unserer Familie in der Heimat verabschiedeten. Und am Dienstag frühmorgens machten wir uns auf nach Amsterdam, bereit für unseren Abflug nach Vancouver. ENDLICH hatten wir es geschafft. das Abenteuer konnte beginnen.

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Exhausted – saying goodbye to our apartment

English version:

So Regina was lucky enough to get a date for her surgery exactly six weeks after the accident (which is the earliest date for such a surgery). And after the doctor said that the surgery was well, everything was how it should be and that it was possible for Regina to get back on her legs till July, we made our final decision: to leave Germany for a year. We didn’t want to waste the last half year of the working holiday visa in Canada and go on a world trip afterwards. Which still meant a lot of hard work and Physio all times for Regina, while Chris sort of organized the move together into one apartment, which was planned anyways.

End of March, Chris officially requested a sabbatical year off and Regina quit her job. The plan was set. And with that first step made, more than one year after the idea was born, it felt quite a bit liberating (yes, Jason), and we were happy (and still are)!

Now it was time to figure out all the little and big things that go with it. Which insurances do we need, which one can we set to the minimum level and which contracts do we have to quit? Do we need vaccinations and which ones? What would happen to contracts, the apartment and so on, just to name a few. Because Regina just moved in Chris flat in February (in between accident and surgery) and we just bought new furniture, we decided to sublet the flat. We only needed to ask the landlord for his okay.

And with all the stuff we had to organize already, the answer after two weeks of no response was sort of shocking: “Well, since you want to leave Munich… my stepdaughter has been looking for a flat for a long time…we need the flat for ourselves. You have to move out.” It was like a bad dream when you can’t wake up. We organized ourselfes so well in Chris flat. Where would we store our private things and furniture? And what should we do with the new wardrobe, that perfectly fits in the bedroom?

Our first reaction was: “Okay, he’s kidding. He just don’t want us to sublet.“ But after five weeks of forth and back, offering rent increase and some hope, we received the letter from our landlord’s lawyer telling us that we definitely have to move out.

Thankfully Chris’ parents had the space (and the nerves!) to store our furniture and private things all the way back home. So we mandated a moving company to bring our stuff from Munich to Nauort. Once again, packing started, way more difficult this time. For every little thing, we had to decide whether we need it sometime in the next year or not, which boxes would require access for important documents or any other stuff. It all required a lot of time, money and energy that was originally reserved for some trip planning. It became sort of the „now more than ever“ feeling, that nothing would hold us back at this stage. So we started the last big part before leaving Germany, spending the last few nights in an empty flat, still welcoming lovely friends to say goodbye and hosting a beautiful farewell party in our backyard the evening before we left…

A last goodbye to the apartment on Saturday morning, and on we went back home, for some re-packing, saying goodbye to our families and on Tuesday morning, made our way to Amsterdam to take off to Vancouver! FINALLY, we made it, let the adventure start!

 

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