Nachdem wir nun über Flughäfen, Autobahnen, kleine Staubstraßen und auf dem Wasserweg in alle möglichen Länder eingereist sind, überqueren wir die Grenze nach Thailand zu Fuß. Das ist so üblich, wenn man den Grenzübergang Poi Pet ansteuert, denn hier gibt es keine durchgängige Busverbindung zwischen den Ländern. Also laufen wir los. Gut 250m „Niemandsland“ bilden den Streifen zwischen Kambodscha und Thailand. Und es gibt davon keine Fotos, so nahezu erstarrt sind wir über das, was sich genau hier abspielt. Es scheint eine vergessene Welt zu sein. Denn während sich auf der Straße alle nur erdenklichen Arten von Fahrzeugen von Rechts- auf Linksverkehr ordnen, scheint abseits des Weges das Armenhaus beider Länder vereint. Menschen scheinen hier zu leben, zu hausen vielmehr, schicken grausam verstümmelte oder unterernährte Kinder zum Betteln vor, während die ersten Busfahrer bereits um Passagiere buhlen. Wir laufen stumpf durch die Menge, die sengende Mittagshitze und wissen nicht recht, was wir denken sollen. Doch irgendwann ist es vorbei. Schlagartig. Der Eingang ins klimatisierte Gebäude der thailändischen Grenzbeamten markiert ein neues Land. Gut 45 Minuten müssen wir warten, bis auch dieser Stempel im Pass ist – der vorletzte unserer Weltreise.

Gleich hinter der Grenze befindet sich ein nicht ganz kleiner Busbahnhof. Und auch wir werden großzügig von einem der Agenten empfangen, um einen Bus nach Bangkok zu buchen. Generell gilt: es lohnt sich zu verhandeln. Gut 20% kann man locker raus schlagen, vor allem wenn man zu zweit ist. Die Masse an Bussen ist einfach zu groß und die Fahrt mit drei Stunden recht lang. Dafür werden wir beim Rausgeben des Wechselgeldes fast noch über den Tisch gezogen. Allerdings vielmehr aus dem Grund, dass der Mann nicht rechnen kann und Regina ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen muss. Schlussendlich sitzen wir dann für 600 THB (ca. 16 EUR) für uns beide zusammen im Bus Richtung Stadt und harren der Dinge, die da kommen.

One night in Bangkok – die Erste

Wir steigen an der Phaya Thai Station aus. Das ist einer der Hauptankunftsorte in Bangkok, denn hier hält u.a. auch der Airport Link Zug vom Flughafen in die Innenstadt. Eine weitere Reisende steigt mit uns gemeinsam aus und wir versuchen, von hier aus mit dem Taxi weiter zu kommen. Und hier fühlen wir uns dann zum ersten mal so richtig wie Touristen, die über den Tisch gezogen werden. Denn die Taxifahrer machen ihre Preise, wie es ihnen beliebt. Die Frage nach dem Taxameter wird schlichtweg mit „No Meter“ beantwortet. Als wir nicht bereit sind, die 200 THB (der nahezu Dreifache Preis für die Strecke, wie sich später herausstellt) zu zahlen, fährt der Fahrer einfach weiter. Wir sind frustriert, und schaffen es irgendwann, einen Taxifahrer zu erwischen, welcher einen halbwegs annehmbaren Preis aufruft. Wir haben uns ins Ching Cha* im gleichnamigen Viertel eingebucht, diesmal in einem Dorm. Und das lässt keine Wünsche offen. Das Hostel ist unglaublich sauber, die klimatisierten Dorms haben riesige Betten mit eigenen verschließbaren Spinden, Steckdosen, Ladegeräten und einen Vorhang. Und was das Beste ist: wir sind ALLEIN im gesamten Raum. Wie genial ist das denn bitte?! Da es bereits relativ spät ist, entscheiden wir uns für ein Abendessen auf der hosteleigenen Dachterrasse und legen uns dann schlafen.

Wir bleiben nur eine Nacht in Bangkok und haben für den nächsten Abend bereits einen Flug nach Chiang Mai gebucht. Also haben wir ein wenig Zeit, um tagsüber ein paar Erledigungen vorzunehmen und die Zugtickets nach Koh Samui abzuholen. Wir buchen die Tickets über 12goAsia*, ein Unternehmen, was auch Büros unterhält, in denen man die Tickets abholen kann. Die Rückfahrt buchen wir daher am Bahnhof in Bangkok direkt mit. Während wir auf die Bestätigung der Plätze warten, gehen wir etwas Essen und wollen uns noch mit Bargeld versorgen. Und da passiert es dann zum ersten mal auf der ganzen Reise: Chris steckt seine Karte in einen vermeintlichen Geldautomaten und… weg ist sie. Es dauert nicht lange um zu merken, dass neben dem „echten“ Geldautomaten ein zweiter aufgestellt wurde, offensichtlich mit Betrugsabsicht. Nun denn, was soll man machen? Bank anrufen, Karte sperren lassen, Notfallgeld anfordern. Denn eine neue Karte wird einem nur an die hinterlegte deutsche Adresse gesandt. Hier zahlt sich dann die DBK* auch service-technisch aus. Der Ablauf ist reibungslos, und trotz unseres Location-Wechsels kein Problem.

Am Abend brechen wir auf nach Chiang Mai. Den Flug haben wir noch in Kambodscha recht günstig ergattert, sogar mit Thai Airways. Chiang Mai ist die zweitgrößte Stadt Thailands und liegt im Norden. Die Empfehlung haben wir von einem Pärchen, dass wir auf Bali trafen, da wir zumindest gern auch Elefanten sehen möchten. Wir landen abends im Regen und fahren mit einem Taxi zum Counting Sheeps at CNX*, einem echt schön und liebevoll gestalteten Hostel mit kleinem Frühstück. Dort verbringen wir den Abend noch bei einem Bierchen und dem Telefonat mit VISA, die uns den Abholcode für das Notfallgeld übermitteln, bevor wir müde ins Bett fallen.

Chiang Mai und die Elefanten

Elefanten sehen, das war also einer der Gründe, warum wir hierher kamen. Also sehen auch wir uns – wie viele andere – mit der Vielzahl an so genannten Sanctuaries, Elefanten-Stationen oder Wildparks konfrontiert. Das Prinzip scheint immer das gleiche zu sein: man propagiert die Rettung von Straßen-, Arbeits- und Bettelelefanten und stellt sie augenscheinlich Touristen zur Schau. Wie genau und ob die Tiere „fair“ behandelt werden, lässt sich nahezu nicht herausfinden, zumal sich die Frage nach „fair“ sowieso stellt, so lange man Elefanten ja dann doch einsperrt. Da spielt die Größe des Geländes kaum eine Rolle. In Chiang Mai erfahren wir, dass es allein im Norden Thailands über 200 solcher Reservate gibt. Mit Stirnrunzeln lesen wir uns durch Blogs, Erfahrungsberichte und die Homepages der Anbieter. Schließlich entscheiden wir uns für den Elephant Nature Park, auf Grund von persönlichen Empfehlungen und weil der Park die wenigsten Fragen für uns offen lässt, was die Transparenz angeht. Mit gut 75,- EUR pro Person ist der Tagesausflug zwar alles andere als günstig, scheint aber zumindest entsprechend zu rechtfertigen, wie wir später erfahren sollen. Wir werden morgens vom Shuttle Bus des Nature Park abgeholt und fahren ca. 1,5 Stunden bis zum Reservat. Hier bekommen wir erst mal eine kleine Einführung in die Arbeitsweise und Geschichte des Parks, welche Elefanten aus welchen Situationen „gerettet“ werden. Wobei retten wohl eher einem „Frei kaufen“ entspricht, die erste große Investition, die der Park jeweils zu verzeichnen hat. Und dann sehen wir sie zum ersten mal: von einer Art Besucherterrasse aus dürfen wir die Elefanten mit frischem Obst und Gemüse füttern. Wir sind hellauf begeistert und völlig sprachlos auf Grund der majestätisch anmutenden Tiere.

Doch es kommt noch besser: auf einer geführten Tour über das Areal kommen wir den Elefanten so nah, wie wir es nie für möglich hielten. In einer kleinen Gruppe dürfen wir manche von Ihnen sogar an uns heran lassen und ihnen wirklich in die Augen sehen. Jedes Tier hat hier seinen eigenen Betreuer, einen Vertrauten, der so genannte Mahout. Er ist Freund und Begleiter für den Elefanten und kennt jede Laune und Gefühlsregung. Wir lernen über die einzelnen Herden, die im Reservat leben, und die einzelnen Tiere, Ihre Herkunft und Ihre sehr aufwändige Pflege, wenn Sie Verletzungen haben. Unserem Anschein nach scheint es den Tieren hier gut zu gehen, was uns etwas beruhigt, da wir nicht wussten, was uns erwartet. In der Tagestour ist ein Mittagessen inkludiert, bevor es dann am Nachmittag wieder zurück nach Chiang Mai geht. Wir haben das Gefühl, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, und können daher den Elephant Nature Park denjenigen empfehlen, die einen kleinen Einblick ins Leben der Elefanten bekommen wollen. Denjenigen, die lediglich auf einem Elefanten reiten wollen, ist unserer Ansicht nach sowieso nicht mehr zu helfen…

Bevor wir am Abend den Night Market erkunden, lässt sich Chris bei der Western Union sein Notfallgeld auszahlen. Chiang Mai ist berühmt für den Markt, unzählige Menschen tummeln sich in den Straßen und Gäßchen, es gibt nicht was es nicht gibt. Und doch gibt es auch immer wieder etwas, was es gar nicht geben kann: nämlich einen der größten Zufälle unserer Reise. Gerade als wir uns umdrehen, um noch mal die Straßenseite zu wechseln, sehen wir gegenüber Danny und Christie-Ann stehen. Jene beiden, von denen wir uns vor knapp 3 Wochen in Phnom Penh verabschiedet haben. Wir können es alle nicht wirklich fassen, dass wir uns hier mitten im Gewusel wieder treffen und beschließen nach einem gemeinsamen Abendessen und einer weiteren Runde über den Markt, den morgigen Tag gemeinsam zu verbringen.

Doi Suthep und thailändische Verkehrskontrollen

Am nächsten Morgen treffen wir uns in der Stadt zu einem gemeinsamen Frühstück und mieten uns anschließend zwei Roller. Generell ist das ja jetzt nichts Neues für uns, also aufsatteln und gemeinsam los düsen. Diesmal geht der Spaß bis zur dritten Straßenecke, denn da wartet, wie soll es anders sein: die Polizei. Schnell wird klar, dass ALLE Rollerfahrer hier kontrolliert werden, Einheimische wie Fremde. Und bei JEDEM gibt es irgendein Problem, welches sich aber in der Strafe nicht unterscheidet: 500 THB, knappe 14 EUR. Eine Menge Geld für Thailand finden wir, aber einen wirklichen Weg da raus gibt es nicht. Bei uns ist es übrigens der nicht mitgeführte internationale Führerschein. Bei Danny und Christie-Anne ist es der fehlende Reisepass. Alles illegal. Dafür bekommen wir bei Barzahlung gegen Unterschrift und einem reumütigen Nicken eine Art „Passierschein“. Dieser gilt jetzt drei Tage und damit dürfen wir fahren. Dass das kein Witz ist, bestätigt sich genau zwei Kilometer weiter in der nächsten Kontrolle – anscheinend ist heute großer Hausputz in Chiang Mai 😀 Kurz nachdem wir ein weiteres Mal angehalten werden, zeigen wir unsere Bestätigung und dürfen auch prompt weiterfahren. Während wir beide das Ganze etwas gelassener angehen, sieht sich Danny bereits im Gefängnis und ist den ganzen Tag nervös.

Wir verbringen einen wunderschönen Tag gemeinsam, fahren zum Doi Suthep, einem Berg unweit der Innenstadt, inmitten des gleichnamigen Nationalparks. Auf diesem befindet sich u.a. der Tempel Wat Phra That Doi Suthep, Chiang Mais Wahrzeichen, den man in jedem Fall gesehen haben sollte. Die wunderschöne Anlage mit Ihrem nahezu komplett goldenen Hauptgebäude ist über eine recht imposante Treppe zu erreichen – also geraten wir einmal mehr mächtig ins Schwitzen. Wir essen hier gemeinsam zu Mittag, bevor wir mit unseren fahrbaren Untersätzen noch ein wenig die Gegend erkunden und uns dann auf den Rückweg machen. Wir verabreden uns abends auf dem nächsten Nachtmarkt, wobei wir diesmal die Gesellschaft eines Mönchs haben werden. Er ist eigentlich Kanadier, wohnt im Hostel von Danny und Christie-Ann und hat gerade mehrere Monate in einem Kloster verbracht. In einem kleinen Restaurant essen wir zu Abend und lassen dann den Tag bei Drinks und Livemusik ausklingen. Schweren Herzens verabschieden wir uns, denn wir beiden fliegen am nächsten Morgen bereits zurück nach Bangkok.

Ein Flugzeugfriedhof mitten in der Stadt

Wir nehmen den Zug zurück vom Flughafen in die Stadt und verbringen den Rest des Tages eher gemütlich im Hostel und bei einem komplett veganen Abendessen. Außerdem schauen wir uns dann endlich die berühmt berüchtigte Khao San Road an. Für unzählige Rucksackreisende ist die ca. 400m lange Partymeile der Inbegriff der Stadt, wird nahezu in jedem Reiseführer erwähnt. Und um ganz ehrlich zu sein, wir finden genau da vor, was wir erwartet haben: eine Touristenattraktion. Nicht mehr und nicht weniger. Für diejenigen, die es mögen, vielleicht interessant, für uns hat es nichts mit dem Land oder einer Art Kultur zu tun. Man könnte genauso über die Schinkenstraße auf Mallorca schlendern und würde keinen Unterschied feststellen. Außer vielleicht der Tatsache, dass Skorpione statt Bratwurst feil geboten werden.

Für den nächsten Tage haben wir uns den Airplane Graveyard vorgenommen. Der Flugzeugfriedhof liegt etwas abseits der klassischen Touristenströme im Stadtteil Thanthip Village und ist deshalb eines der unserer Meinung nach interessantesten Ausflugsziele in Bangkok. Auf dem von einer Familie bewohnten privaten Grundstück befinden sich mittlerweile drei mehr oder weniger komplette Flugzeugwracks, darunter der komplette vordere Teil einer Boeing 747. Der Zugang befindet sich auf halbem Weg zwischen dem Flughafen und der Stadt, etwas außerhalb des Zentrums. Daher empfiehlt sich eine Anfahrt mit dem Taxi oder über die App Grab. Die Familie verlangt für den Zugang 200 THB pro Person. Nicht günstig, aber ok, wir lassen uns mal darauf ein, da wir auch die Eigentumsverhältnisse nicht kennen. Dafür kann man dann nach Herzenslust in und um die alten Flugzeuge herum schleichen, wobei allerdings etwas Vorsicht geboten ist, denn so ganz stabil sind die Böden nicht immer. Dafür haben wir mächtig Spaß, und als geniale Fotokulisse eignet sich das Areal allemal.

Vom Airplane Graveyard aus sind es fußläufig nur 15 Minuten zur Mall Bangkapi, und wir nutzen die Gelegenheit noch ein wenig zum Shoppen, und Regina bekommt noch neue Sandaletten. Der Weg zurück gestaltet sich dann allerdings schwieriger und langwieriger als gedacht. Denn zum Ersten ist der Verkehr in der Stadt gerade besonders schlimm, zum Zweiten weigert sich die Fahrerin unseres Grab vehement, auf Google Maps zu hören und der Verkehrslage angepasste Wege zu wählen. So brauchen wir fast zwei Stunden, um wieder zum Hostel zurück zu kommen und geraten dadurch ordentlich in Stress, da wir noch packen und zum Bahnhof müssen. Immerhin fahren wir heute schon mit dem Nachtzug nach Süden, um dann auf Ko Samui noch ein paar Tage vollends zu entspannen…

Ko Samui

Die Fahrt mit dem Zug ist in Thailand wesentlich entspannter als in Vietnam. Wir haben eine eigene Doppelkabine mit Waschbecken, die ist halbwegs bequem und wir können einigermaßen schlafen. Am Bahnhof in Surat Thani ist alles bestens organisiert. Wir erhalten Sticker und die Tickets für unseren Transfer, können gegenüber des Bahnhofs noch etwas Essen und werden dann zum Hafen gebracht. Nach zwei weiteren Stunden per Schnellfähre und einer kurzen Busfahrt kommen wir im Pinnacle Samui Resort* an.

Ko Samui ist die zweitgrößte thailändische Insel und liegt im Golf von Thailand an der Ostküste. Unser Resort liegt am Nordende des Maenam Beach und wir beziehen einen kleinen, wirklich schönen und gemütlichen Bungalow. Wir beschließen, genau das zu tun, wofür wir hier sind: Faulenzen. Also liegen wir erst mal am Strand, nachdem wir im hoteleigenen Restaurant etwas zu Mittag gegessen haben. Uns fällt der europäische Charakter der Anlage auf, und das soll sich auch auf die ganze Insel noch so ein wenig zeigen. Es sind sehr viele deutsche Gäste hier, was uns aber bisher nicht gestört hat und es auch hier nicht tut. Ganz im Gegenteil, auf der Suche nach einem Restaurant für den Abend landen wir bei Marko, der mit seiner thailändischen Frau das „Germans Tour Coffee“ betreibt. Generell ist nicht viel los, denn es ist Nebensaison, also sitzen wir draußen, bekommen ein echt leckeres Dinner – von Schwiegermama zubereitet – und trinken das ein oder andere Bier. Es ist gemütlich, wir kommen ins Gespräch und sollen in den kommenden Tagen noch öfter wiederkommen.

Zwei volle Tage legen wir die Füße hoch, schreiben am Blog und bearbeiten Fotos, bevor wir uns bei Marko zwei Roller leihen und eine Tour über die Insel angehen. Wir fahren zum Wat Plai Laem, einer eher modernen Tempelanlage der Neuzeit, die aus drei in einem künstlich angelegten See stehenden Gebäuden besteht. Unweit von dort kann man außerdem Wat Phra Yai, den Big Buddha, besuchen. Beides sind bekannte Wahrzeichen der Insel und einen Besuch wert. Nicht unbedingt ein Geheimtipp, aber für einen sehr leckeren Kaffee und gemütliche Sitzgelegenheiten lädt der Big Buddha Coffee Shop ein, direkt neben Wat Phra Yai. Frisch gestärkt machen wir uns auf den Weg zum Na Mueang-1 Wasserfall, den wir auf Fotos von Leonie und Marcel gesehen haben, ein deutsches Pärchen, was ebenfalls gerade auf der Insel unterwegs ist. Zugegeben ist das Wasser allerdings bei Ankunft so dreckig, dass wir hier definitiv nicht baden gehen wollen. Wir machen ein paar Bilder und ziehen wieder von dannen. Unterwegs machen wir an einer Straßenküche halt und Essen unglaublich leckere Fleisch-Spieße, bevor wir uns einen Drink im Jungle Club gönnen.

Das auf einer Anhöhe über der Insel gelegene Resort ist über eine derart steile Straße zu erreichen, dass selbst der Roller fast aufgibt auf dem Weg nach oben. Dafür gibt es den Premium-Blick über Ko Samui von einer geländerlosen Holzterrasse und gemütlichen Bean Bags. Es könnte jetzt gerade nichts Schöneres geben, uns gehts so richtig gut. Wir verabreden uns für den Abend mit den beiden Instagrammern Leonie und Marcel und gönnen uns auf dem Heimweg endlich noch 15 Minuten in einem Fisch-Spa. Ja, genau das, wo man seine Füße in ein Aquarium hängt und diese einem die Hornhaut abknabbern 😉

Und während wir da so sitzen und kichern, weil es ganz schön kitzelt, laufen in der Tat die beiden schon an uns vorbei – was für ein Zufall. Wir einigen uns schon mal auf ein Restaurant am Abend und treffen uns dann zum Dinner wieder. Es ist die zweite Begegnung mit Reisebegeisterten, die wir nur über das Netz kannten, und ein wirklich schöner Abend. Auch Leonie und Marcel sollen in Zukunft mit uns in Kontakt bleiben, denn sie sind noch eine Weile unterwegs, auch jetzt noch, während dieser Artikel online geht.

Jungle Club Samui

Chris macht sich am Tag vier auf der Insel daran, den Aufbautauchkurs, also den Advanced Open Water Diver, anzugehen. Den Kurs hat er schon im Vorhinein gebucht, und wird um sieben Uhr bereits abgeholt. Eine gute Stunde später ist er recht entnervt wieder da. Denn die neue Tauchschule braucht ein ebenso neues Tauglichkeitszeugnis, da Chris‘ Lungenentzündung auf dem Formblatt nun einmal angegeben werden muss. Also heute kein Tauchkurs, erst mal ins Krankenhaus, wo man dann auf ein weiteres Röntgen der Lunge besteht. Immerhin, einen Vorteil hat das Ganze: die Lunge ist geheilt und frei von Wasser oder Folgen der Erkrankung. Puh. Dann muss der Kurs einen Tag später starten. Nach der Rückkehr verbringen wir den Tag am Strand und auf der faulen Haut, außer dass Regina sich noch eine Pediküre gönnt.

In den folgenden zwei Tagen macht Chris dann bei der Dive Academy insgesamt fünf Tauchgänge, vom so genannten Deep Dive bis auf 30m Tiefe, über Search & Recovery bis hin zum Peak Performance Boyancy, also der optimalen Tarierung des Körpers im Wasser. Es macht wie auch schon auf Bali super viel Spaß und am Ende des zweiten Tages ist Chris dann auch offiziell „Advanced Open Water Diver“. Yeah!

Damit ist auch unser Aufenthalt auf Ko Samui schon wieder beendet, und wir machen uns auf den Weg zurück nach Bangkok. Die Tatsache, dass der Reisepreis quasi die Nacht im Hostel oder Hotel ersetzt, ist für uns ein willkommener Vorteil bei der Nutzung der Nachtzüge. Wir bleiben noch eine weitere Nacht im ChingCha Hostel, bevor wir für die letzten beiden Nächte in den Stadtteil Sukhumvit in das SureStay Plus* umziehen, das gönnen wir uns für die letzten Tage in Thailand.

Maeklong Railway Market – und wie man hin kommt

Aber erst mal gehts direkt weiter für uns. Denn wer jemals Reiseberichte über Thailand im TV gesehen hat, der wird immer wieder ein Bild sehen: der Zug, der durch den Markt fährt. Und das wollen wir uns nicht entgehen lassen. Dieser Markt befindet sich gut eineinhalb Stunden Fahrt mit einem Minivan entfernt. Es gibt anscheinend verschiedene Abfahrtsorte der Minibusse, die auch immer mal wechseln. Im Hostel kann man Euch meistens Auskunft geben, aber wir fahren zunächst mit einem Grab zum Pinklao Southern Bus Terminal. Von dort aus fahren alle 30 Minuten kleine Minibusse nach Maeklong. Der Zug fährt insgesamt acht mal am Tag durch den Markt, jeweils vier mal in den Sackbahnhof hinter dem Markt rein und vier mal wieder raus. Wir sind früher als geplant vor Ort, also erkunden wir ein wenig die Gegend um den Markt und natürlich den Markt selbst, denn in der Tat ist es einer der größten Frischfisch- Märkte in Thailand. Der Abschnitt auf den Gleisen selbst ist ca. 250m lang und wie fast immer in Südostasien gibt es alles erdenklich Mögliche zu kaufen, vorwiegend aber Lebensmittel.

Gegen kurz vor halb vier kommt dann Bewegung in den Markt. Tische werden in die Stände zurück gezogen, Verspannungen der Markisen gelöst, Menschen von den Gleisen gescheucht. Und pünktlich um halb vier hören wir zum ersten Mal das Horn des Zugs. Und dann schiebt er sich langsam um die Kurve, nur Zentimeter über den perfekt ausgerichteten Waren, die immer noch bis an die Gleise heran liegen. Nur genau das Nötigste wird beiseite geräumt, damit der Zug durch passt. Auch wir müssen in einen der Stände ausweichen, und sind einmal mehr begeistert, auch dieses Spektakel live mit ansehen zu können.

Maeklong Markt

Um den Rückweg anzugehen, müssen wir zunächst mal nach dem Weg zum hiesigen Busterminal fragen, denn das befindet sich nicht dort, wo man uns herausgelassen hat. Die Polizisten an der kleinen Station sind nicht nur super freundlich, sondern möchten auch direkt ein Selfie mit Regina machen 🙂 Wer kann ihnen das schon verübeln? Zurück in Bangkok entscheiden wir uns, dass Eröffnungsspiel der WM dann doch auf der Khao San Road zu schauen. In einem recht großen Pub finden wir einen Platz am Tisch, beobachten das bunte Treiben auf der Straße und lassen den Abend gemütlich ausklingen.

Der Grand Palace und Sukhumvit

Am nächsten Tag möchten wir uns den Grand Palace ansehen, der ehemalige große Palast den Königs. Ehemalig aus dem Grund, dass der im Jahre 2016 verstorbene König  Bhumibol beschloss, die Residenz in den Chitrada-Palast zu verlegen. Die komplette Anlage kann heute offiziell besucht werden. Allerdings sind lange Hosen und Shirts unverzichtbar. Auch hier gilt: kein Einlass mit kurzer Hose und keine Schals für die Damen, um die Schultern zu bedecken. Wer das vergisst, der kann für 100 THB direkt am Tor eine Hose käuflich erwerben 😉 Der Palast befindet sich direkt am Ostufer des Flusses und besteht heute aus vier Teilen, dem Äußeren Hof, dem Zentralen Hof, dem Inneren Hof und dem Wat Phra Kaeo, wobei jeder der Teile funktionell auf diejenigen zugeschnitten war, die dort lebten oder arbeiteten. Da das gesamte Areal gut 2,5 km² groß ist, kann man eine gewisse Zeit dort verbringen, und die sollte man auch einplanen.

Nicht zuletzt ist der Palast eigentlich zu jeder Tageszeit stark besucht, um die Touristenströme wird man wohl nicht umhin kommen. Dennoch, die einzelnen Gebäude, die mit Spiegelmosaiken und goldenen Einlagen kunstvoll verziert sind, muten wahnsinnig beeindruckend an.

Nach dem heutigen Umzug in unser Hotel werden wir den Abend in der Umgebung im Stadtteil Sukhumvit verbringen. Hier zeigt sich dann leider auch zum ersten Mal für uns eine Seite Thailands, die wir so noch nicht gesehen hatten. Das Viertel beheimatet genau die Art Bars und Lokalitäten, die von westlichen Männern frequentiert werden, um Nächte mit thailändischen Mädchen zu verbringen. Umgangssprachlich auch Sextourismus genannt. In seiner offensichtlichsten Form. In der Sukhumvit 4 Alley, einer Parallelstraße zu unserem Hotel, reihen sich diese Bars wirklich einer neben der anderen. Obgleich wir wussten, dass es diese Viertel gibt, sind wir einigermaßen geschockt, es dann doch live zu sehen. Kein Ort, den man zwingend gesehen haben muss, das könnt Ihr Euch definitiv sparen! Wir Essen bei einem Mexikaner zu Abend und genießen anschließend ein schmuckes und bequemes Hotelbett.

Chatuchak – die Mutter aller Märkte

Sie nennen ihn die Mutter aller Märkte: den Großmarkt Chatuchak im gleichnamigen Viertel in Bangkoks Norden. Er überdeckt eine Fläche von 1,13 Quadratkilometer, die von mehr als 10.000 Ständen und kleinen Ladengeschäften genutzt wird und gilt damit als der größte Markt Thailands. Lediglich am Wochenende ist der komplette Markt für Besucher geöffnet, und man tut gut daran, sich eine Karte zu nehmen oder vorab online herunter zu laden.

Mit der Bahn fährt man quasi bis vor den Eingang, und nimmt die Haltestelle Chatuchak Park. Auch wir schließen uns einfach den Menschenmassen an, die sich entlang der Straße Richtung Markt schieben, und dann rein ins Getümmel. Es gibt eine wichtige Faustregel, die man definitiv beherzigen sollte: wenn man etwas findet, was man haben möchte, sollte man es kaufen. Und zwar sofort. Denn man wird den Stand kaum mehr wiederfinden. Wirklich, der Markt ist riesig, und auch wir finden kein wirkliches System, nach welchen wir die Hallen ablaufen könnten. Die Gänge sind eng, verschachtelt, und die Einteilung in Kategorien schwer zu finden, wenn man mal mitten drin steht. Dafür gönnen wir uns schließlich noch eine echt gute Massage, bevor wir uns wieder auf den Weg zurück ins Hotel machen.

Wir chillen ein wenig am Pool und genießen die Wärme, bevor wir auf der Suche nach etwas essbarem für den Abend in der Terminal 21 Shopping Mall landen. Das internationale Einkaufszentrum ist aufgebaut wie ein Flughafen und hat einen gigantischen Food Court. Chris bekommt Ramen, während Regina sich eine viel zu große Portion Pommes gönnt.

Den letzten Tag in Bangkok nutzen wir, um uns dann noch einmal eine der größten Malls Asiens anzuschauen: das MBK. In einem Wahnsinns-Komplex findet der Shoppingsüchtige über 2500 Geschäfte auf insgesamt 6 Etagen. Vom T-Shirt bis zum Porsche ist alles zu erhalten, das nötige Kleingeld vorausgesetzt. Um am Abend nicht mehr weit weg zu müssen, essen wir eine Kleinigkeit bei McDonalds, bevor wir zum Flughafen fahren. Die wirklich letzten beiden Flüge unserer Weltreise stehen kurz bevor, und so langsam müssen wir der Wahrheit ins Auge sehen: noch zwei Tage Dubai, dann gehts nach Hause. Aber zuerst gibts am Flughafen noch die Live-Übertragung des ersten Deutschland-Spiels der WM. Ja wir wissen es, das hätten wir uns auch schenken können, so schlecht wie das war. Im A380 sitzen wir oben, und die Maschine ist nur zu einem Viertel gefüllt. Perfekt, Regina schläft so tief und fest, dass ich fürs Frühstück einige Minuten brauche, um sie wach zu bekommen. Dafür landen wir einigermaßen entspannt in Dubai – und hier haben wir ja noch einiges vor… 🙂 Das gibts dann im nächsten Artikel zu lesen!

Unser Fazit – mal ganz offen und ehrlich

  • Thailand ist das Land, was uns in Asien am wenigsten beeindrucken konnte. Das mag die Kultur oder auch der viel weiter fortgeschrittene Tourismus sein, aber irgendwie konnte es uns nicht richtig „fesseln“.
  • Der Norden um Chiang Mai war definitiv der schönste und für uns entspannendste Teil im Land. Auch wenn hier kein Strandurlaub möglich ist, sollte man Thailands zweitgrößte Stadt nicht außer acht lassen, die nur gut eine Stunde Flug ab Bangkok lohnt sich wirklich!
  • Die Inseln um Ko Samui im Golf von Thailand lassen sich super während der Nebensaison besuchen, dafür sind weniger Touristenströme unterwegs und in den Unterkünften gehen die Preise etwas herunter. Wer den teuren Flug nach Ko Samui umgehen möchte, der ist mit einem Nachtzug ab Bangkok gut beraten – zugleich ein schönes entschleunigendes Erlebnis.
  • Unsere HIGHLIGHTS in und um Bangkok sind der Maeklong Railway Market, der Chatuchak Market, der Grand Palace und der Airplane Graveyard. Ansonsten können wir den Hype um die Stadt nicht so ganz nachvollziehen, ist es doch „nur“ eine weitere große hektische Stadt in Südostasien. Da hat uns Hanoi und auch Phnom Penh wesentlich mehr in den Bann gezogen 😉




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