Dieser Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung von SHOP APOTHEKE

Krank werden kann jeder einmal – auch auf Reisen. Auch uns blieb das auf der Weltreise nicht erspart. Leider kann man Krankheiten nie zu 100% umgehen, aber man kann vorbereitet sein. Vor allem auf vieles, weswegen man nicht direkt zum Arzt muss. Aber was wenn es doch sein muss? Wie steht es um die Medikamentenversorgung im Reiseland? Und kann ein Arztbesuch auch direkt mal teuer werden? Wir haben einmal unsere ganz eigenen Erfahrungen und Tipps für Euch zusammengestellt.

Krankenversicherung

In Deutschland sind die meisten von uns gewohnt, jederzeit versichert zu sein. Und daher wissen wir meistens nicht, wie teuer so ein Arztbesuch wirklich werden kann. Vor allem in Nordamerika sind die Arzt- und Krankenhauskosten unglaublich hoch. Als Beispiel: in Kanada legt man gut und gerne zwischen 60 und 120 Dollar (ca. 40-80 EUR) auf den Tresen, bevor man überhaupt mit einem Arzt sprechen darf. Wird dann eine Behandlung nötig und müssen gar kostspielige Untersuchungen a la MRT oder Röntgen vorgenommen werden, steigen diese Kosten gern in die Tausende. Daher haben wir uns entschieden, uns diesem unnötigen Kostenrisiko nicht auszusetzen und eine Auslandskrankenversicherung für uns beide abgeschlossen. Aus ihrem beruflichen Hintergrund weiß Regina, dass Versicherungen ein leidiges Thema sein können und die wenigsten darüber nachdenken – aber manche Dinge sollte man nicht auf die lange Bank schieben.

Um es euch etwas bei der Frage nach der passenden Versicherung zu unterstützen, haben wir eine kleine Übersicht mit Fragen erstellt:

  • Wie lange wollt ihr Reisen?
    • Bei manchen gesetzlichen Krankenversicherungen sind Behandlungskosten bei Auslandsaufenthalten von bis zu 30 Tagen pro Jahr mit versichert. Da lohnt es sich mitunter nicht, eine weitere Auslandskrankenversicherung abzuschließen. Seid ihr jedoch länger unterwegs, so benötigt ihr vermutlich eine Auslandskrankenvollversicherung anstelle eurer deutschen Krankenversicherung. Von dieser könnt ihr euch auf Reisen dann abmelden. Aber Vorsicht: wer mit seinem Gehalt über der Beitragsbemessungsgrenze liegt, läuft Gefahr, bei der Rückkehr von einer gesetzlichen Versicherung nicht mehr angenommen zu werden. Sprecht vor der Abreise mit Eurer aktuellen Krankenversicherung die Modalitäten durch.
  • Wohin wollt ihr Reisen?
    • Je nach Reiseland sind die Kosten für eine Auslandskrankenversicherung höher oder niedriger. Das kommt auf die Behandlungskosten in den jeweiligen Ländern an. So hat sich der Preis für unsere Auslandkrankenversicherung fast verdoppelt, als wir gesagt haben, dass wir auch nach Nordamerika reisen.
  • Wie alt seid ihr und reist Ihr allein oder mit Partner bzw. Familie?
    • Leider werden Krankenversicherungen mit zunehmenden Alter teurer. Hier ist ein Vergleich unterschiedlicher Anbieter absolut lohnenswert. Gleichermaßen gilt das für die Anzahl der versicherten Personen. Viele Versicherungen bieten auch Familien- oder Paartarife an, die sich dann auf die Kosten auswirken.

Unser Tipp für eine Entscheidung: Holt euch mehrere Angebote ein und legt fest, welche Leistungen euch bei einer Krankenversicherung wichtig sind. Diese sollten wenn möglich nicht von Kosten beeinflusst werden, gerade beim Thema Gesundheit heißt es für uns „better safe than sorry“. Die Kosten einer Versicherung könnt Ihr kalkulieren, das Risiko einer notwendigen medizinischen Behandlung leider nicht.

Impfungen

Aber pro-aktiv verringern kann man das Risiko. Und so beginnt der Schutz vor Krankheiten bereits vor der Reise. Impfungen gehören zu einer guten Reisevorbereitung dazu. Wir haben uns hierfür beim Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin (BCRT) kostenlos beraten lassen. Das privat geführte Tropeninstitut bietet medizinische Reiseberatung vor und nach der Reise an mehreren Standorten in Outdoor-Geschäften an. So kamen wir in München nach unserer ersten Beratung mit einer Liste der benötigten Impfungen und einem exakten Zeitplan raus, wann wir welche Immunisierungen vornehmen müssen, um noch vor dem Abflug durchgeimpft zu sein. Denn: nicht jede Impfung lässt sich kombinieren. So kann man z.B. so genannte Totimpfstoffe meist parallel verabreichen, Lebendimpfstoffe jedoch nicht. Zudem braucht der Körper nach jeder Impfung eine Erholungspause. Das heißt Ihr solltet genügend Zeit einplanen, wenn Ihr in Länder reist, in denen viele Impfungen empfohlen sind.

Impfplan

Und auch diese sind ein echter Kostenfresser. Beide hatten wir das Glück, dass unsere jeweiligen Krankenversicherungen alle Kosten für die Impfungen übernommen haben. Fragt also bei eurer Krankenkasse nach, welche Kosten übernommen werden und welche Kosten bei Impfungen auf euch zukommen könnten. Dabei unterscheiden manche Versicherungen, wie z.B. die TK, zwischen privaten und beruflichen Reisen. Während für ersteres die Kosten erstattet werden, gilt das nicht für Dienstreisen.

Ein weiterer Vorteil der Zentren des Tropeninstituts: neben einer Impfberatung können die Ärzte im BCRT auch bei der Reiseapotheke beraten und notwendige Rezepte ausstellen, wie z.B. Malaria-Prophylaxe oder Notfall-Medikamente.

Reiseapotheke

Es muss aber ja nicht gleich der Beinbruch oder die zu nähende Fleischwunde sein. Fast jeder hat sich im Urlaub schon mal eine klassische Erkältung oder auch die allzeit beliebte Magen-Darm-Grippe eingefangen. Und da hilft dann eine gute Reiseapotheke. Neben unserem bereits oben erwähnten Impfplan, haben wir mit den Ärzten auch diese für unsere Reise zusammengestellt. Klar war, dass wir Schmerzmittel, Pflaster und Verbandszeug, sowie fiebersenkende Medikamente dabei haben, die man aber auch zur Not noch rezeptfrei in der hintersten Apotheke im letzten Dorf erhält. Was ist aber mit Medikamenten, die verschreibungspflichtig sind? Braucht man die überhaupt? Und wie viel kann man überhaupt mitnehmen auf eine wie in unserem Fall 12-monatige Auszeit? Der Platz in Rucksack, Koffer oder Reisetasche ist oft begrenzt und die Kartons der Medikamente sind auch oft sehr sperrig.

Wir hatten auch eine wasserdichte Tasche dabei – für Wassersport und kleine Touren

Wir haben dennoch für uns entschieden, dass wir einige rezeptpflichtige Medikamente aus Deutschland mitnehmen wollen. Zum einen, weil sie in Deutschland einfach zu erhalten und noch vergleichsweise günstig sind. Zum anderen, kann es im Ausland oftmals schwierig sein, ein passendes Medikament zu finden. Sei es, weil es zwischen einem selbst und dem Apotheker Sprachbarrieren geben kann, sei es, weil es keine Apotheke in der  Nähe gibt. Ein weiteres Manko kann die Qualität von Medikamenten insbesondere in Afrika oder Asien sein: Hier gibt es reichlich Fälschungen auf dem Markt. Und wenn das benötige Medikament dann auch im Reiseland rezeptpflichtig ist, muss doch erst mal wieder ein Arzt her. Dabei gilt es aber auch, lokale Vorschriften zu beachten: manche Länder wie z.B. die VAE haben strenge Richtlinien für die Einfuhr auch bei uns frei verkäuflicher Medikamente. Kontrolliert worden sind wir nie, aber es empfiehlt sich immer ein Blick auf die Seite des Auswärtigen Amtes, wo auch solche Restriktionen dargestellt sind oder auf die jeweiligen lokalen Seiten verlinkt wird.

Die meisten unserer Medikamente konnten wir dann vor unserer Abreise ganz einfach online bestellen. Mit dem Rezeptbonus der Shop Apotheke** geht das nicht nur kostenfrei, sondern wir erhielten dazu noch einen Bonus bei postalischer Einreichung unseres Rezepts.

Jetzt aber mal ganz konkret: Was hatten wir alles dabei?

  1. Haut:
    1. Schutz vor Insekten: Mückenmittel mit dem Wirkstoff DEET (Wichtig: die Menge an DEET erhöht nicht die Wirksamkeit, sondern lediglich die DAUER der Wirksamkeit. Je mehr DEET-Anteil, dest länger hat man Ruhe)
    2. Schutz vor Sonnenbrand: Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor
    1. Insektenstiche/Sonnenbrand: Antihistamingel (z.B. Fenistil), evtl. mit Cortison
    1. Wunden: Panthenol Salbe, Desinfektionsspray, PVP-Jod-Salbe
  2. Schmerzmittel/ Fieber
    1. Ibuprofen 600mg (rezeptpflichtig)
    1. Paracetamol 500mg (im Ausland teilweise nicht rezeptfrei bei dieser Dosierung), Fieberthermometer
    1. Diclofenac 75mg (rezeptpflichtig) bitte
  3. Durchfall/Magen-Darm-Probleme
    1. Immodium akut lingual (der Klassiker)
    2. Tannacomp (bei unspezifischen Durchfällen)
    3. Vaprino (akuter spezifischer Durchfall)
    4. Buscopan (krampflösend)
    5. Pantoprazol (als Magenschutz in Kombination mit Diclofenac oder Ibuprofen)
    6. MCP AL (rezeptpflichtig) bei Übelkeit und Erbrechen
    7. Vomex (wie oben, macht aber sehr müde)
  4. Verbandmittel:
    1. Rettungsdecke
    2. Mullbinden
    1. Pflaster
    1. Einmalhandschuhe
    1. Sicherheitsnadeln
    1. Verbandsschere
  5. Malariatabletten als Notfall-Medikament (rezeptpflichtig)
  6. Breitbandantibiotikum (rezeptpflichtig)
  7. Clexane Injektionen als Bluterinnungshemmer (bei Thrombose, rezeptpflichtig)

Das sind schon recht viele Medikamente, die wir immer mit uns herum getragen haben. Um Gewicht und Platz zu sparen, haben wir alle Medikamente aus den Sekundärverpackungen genommen und die Blister teilweise mit, teilweise ohne die Packungsbeilage in keine verschließbare Beutel gepackt. Konnte man die wichtigsten Details aus der Packungsbeilage kurz auf dem Blister selbst zusammenschreiben, so haben wir die Packungsbeilage nicht mitgenommen.

Je abgelegener und exotischer das Ziel, desto intensiver sollte man über seine Reiseapotheke nachdenken. Hier lohnt es sich, gut und ohne Zeitdruck beraten zu lassen, aber auch die Empfehlungen zu überdenken. Uns wurden beispielsweise auch Einwegkanülen und entsprechende Spritzen empfohlen, aber darauf haben wir verzichtet. Ebenso auf das immer empfohlene imprägnierte Moskitonetz – unsere Bedenken, dass man es in der Regel nirgendwo anbringen kann, haben sich bewahrheitet. Das Gewicht haben wir also auch gespart.

Generelle Vorsichtsmaßnahmen

Natürlich sollte man die davon ausgehen, DASS einem etwas passiert. Aber man sollte das Risiko einer Erkrankung oder einer Verletzung ebensowenig auf die leichte Schulter nehmen. Sei es beim Wandern, beim Roller fahren oder einfach nur beim Heimweg nach ein wenig zu viel Alkohol. Auch wir konnten mit unseren vermeintlich stabilen Immunsystemen nicht ahnen, dass sich Chris mitten in Peru eine bakterielle Lungenentzündung einfängt und recht intensiv im Krankenhaus behandelt werden musste.

Und dafür ist es auch unerlässlich, dass Ihr Euch über die lokalen Gegebenheiten des jeweiligen Reiselandes informiert:

  • Was ist die lokale Telefonnummer des Rettungsdienstes?
  • Habt Ihr die Notfallnummer Eurer Auslands-KV gespeichert?
  • Wisst Ihr bei Reisen in abgelegene Regionen, wo Hilfe zu holen ist?

So helfen bereits kleine Maßnahmen, einfach und schnell reagieren zu können, falls es dann doch mal zu gesundheitlichen Unwägbarkeiten kommt. Ganz speziell in fremdem Ländern, wo auch die Sprachbarriere noch eine Rolle spielen kann.

In diesem Sinne, bleibt gesund und genießt Eure Reise 🙂




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